Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)

MAV in der Rolle als SPFH

Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) nach § 31 SGB VIII ist ein spezialisierter, zeitlich befristeter Unterstützungsansatz, der Familien in belasteten Lebenssituationen gezielt stärkt. Ihr primäres Ziel ist es, Familien durch fachliche Begleitung zu stabilisieren und zu befähigen, ihre Herausforderungen eigenständig zu bewältigen. Der Leitgedanke „Hilfe zur Selbsthilfe“ steht hierbei im Zentrum: Die Familien werden darin unterstützt, ihre eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.

Ein grundlegender Wert der MAV ist die Anerkennung der Vielfalt familiärer Lebensentwürfe. Die MAV arbeitet mit Familien in unterschiedlichsten Konstellationen und anerkennt, dass es keine „Standardfamilie“ gibt. Stattdessen wird jede Familie in ihrer individuellen Lebensrealität wahrgenommen, wobei soziale, kulturelle und strukturelle Unterschiede stets berücksichtigt werden. Die Unterstützung erfolgt dabei ganzheitlich, d.h. es werden nicht nur aktuelle Probleme in den Blick genommen, sondern auch die zugrundeliegenden Bedingungen und Dynamiken innerhalb des familiären Systems.

Ein zentrales Element der MAV ist der respektvolle Umgang mit der Privatsphäre und Autonomie der Familien. Die Fachkräfte der MAV betreten das familiäre Umfeld mit der notwendigen Sensibilität und Zurückhaltung. Dabei bleibt die Integrität der Familie unangetastet, und die Fachkräfte agieren unterstützend, ohne in die familiäre Eigenverantwortung einzugreifen. Ziel ist es, ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis aufzubauen, das die Basis für nachhaltige Veränderungen bildet.

Arbeitsweise und Kompetenzen der SPFH

Die Arbeit der Sozialpädagogischen Familienhilfe beruht auf einem interdisziplinären Fachwissen und einer praxisorientierten Herangehensweise. Zu den zentralen Kompetenzen der Fachkräfte zählen:

Fachliche Expertise: Die MAV-MitarbeiterInnen verfügen über fundierte sozialpädagogische und systemische Kenntnisse, die sie in der Arbeit mit Familien zielgerichtet einsetzen. Sie nutzen etablierte Methoden der Familienberatung, um komplexe Problemlagen zu erfassen und individuelle Lösungsansätze zu erarbeiten.

Kommunikationskompetenz: Eine präzise, respektvolle und auf Vertrauen basierende Kommunikation ist die Grundlage der Arbeit. Die Fachkräfte fördern den Dialog innerhalb der Familie und ermöglichen es den Familienmitgliedern, eigene Anliegen klar zu formulieren.

Krisenbewältigung: In akuten Problem- oder Konfliktsituationen greift die MAV mit lösungsorientierten Ansätzen ein, die eine schnelle und effektive Entlastung bieten. Dabei steht die Stärkung der familiären Handlungsfähigkeit im Vordergrund.

Anpassungsfähigkeit: Jede Familie bringt eigene Dynamiken und Lebensrealitäten mit, weshalb die Fachkräfte ihre Arbeit flexibel an die spezifischen Erfordernisse der Familie anpassen. Dies gewährleistet eine passgenaue Unterstützung, die den individuellen Bedürfnissen gerecht wird.

Verbindlichkeit und Transparenz: Ein klar strukturierter Hilfeprozess mit verbindlichen Absprachen bildet die Grundlage der Zusammenarbeit. Dies schafft Vertrauen und Verlässlichkeit für beide Seiten.

Rolle der Familie in der MAV

Die Mitwirkung der Familien ist entscheidend für den Erfolg der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Die MAV setzt auf eine aktive Beteiligung aller Familienmitglieder, da die Entwicklung nachhaltiger Lösungsstrategien nur im kooperativen Austausch möglich ist. Dabei wird von den Familien erwartet, dass sie bereit sind, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und getroffene Vereinbarungen einzuhalten. Dies umfasst:

Verbindliche Zusammenarbeit: Die Fachkräfte arbeiten eng mit der Familie zusammen, jedoch bleibt die Verantwortung für die Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen bei der Familie selbst.

Offenheit und Veränderungsbereitschaft: Die Familien sind aufgefordert, ihre gewohnten Muster zu reflektieren und für Veränderungen offen zu sein, um ihre Situation langfristig zu verbessern.

Insgesamt zielt die Sozialpädagogische Familienhilfe darauf ab, Familien darin zu unterstützen, ihre eigenen Potenziale zu entfalten und selbstbestimmt Lösungen für ihre Herausforderungen zu entwickeln. Der Erfolg dieses Ansatzes beruht auf einem professionellen Zusammenspiel von Fachkompetenz, methodischem Vorgehen und der aktiven Mitwirkung der Familie.

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